Zügelpinguine: Tausende Nickerchen am Tag - Wissen

Zügelpinguine Tausende Nickerchen am Tag

Tanja Volz 08.12.2023 - 00:00 Uhr

Sie sehen unglaublich süß aus, die Zügelpinguine, mit ihrem weißen flauschigen Bauch und dem Streifen im Gesicht. Das lässt sie ganz freundlich dreinschauen. Ein internationales Forschungsteam hat die Tiere genauer unter die Lupe genommen, aber nicht weil sie so hübsch sind. Vielmehr interessieren sie sich für die Schlafgewohnheiten der Vögel.

Ihren Namen haben Zügelpingiune aufgrund des schwarzen Streifens am Kopf, man nennt sie deshalb auch Kehlstreifenpinguine.

Ihren Namen haben Zügelpingiune aufgrund des schwarzen Streifens am Kopf, man nennt sie deshalb auch Kehlstreifenpinguine. (Foto: CC/US National Oceanic and Atmospheric Administration)

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Diese sind ungewöhnlich: Sie schlafen tatsächlich meist nur für vier Sekunden am Stück – dies aber viele tausend Mal am Tag, sodass sie auf mindestens elf Stunden am Tag kommen! Die wissenschaftliche Studie stößt bei Forschenden auf großes Interesse, weil das Schlafverhalten von Tieren sonst fast nur im Labor untersucht wird. Doch in einer künstlichen Umgebung verhalten sich Tiere oft anders, denn es fehlen wichtige äußere Einflüsse, wie etwa das Wetter oder die Feinde, die den Tieren in der freien Wildbahn auflauern. Für die neue Studie wurden die Schlafzyklen von Zügelpinguinen erstmals in freier Wildbahn dokumentiert. Mit dem häufigen Sekundenschlaf der antarktischen Vögel hatte man aber gar nicht gerechnet.

Wo leben die Tiere?

Dem Zügelpinguin geht es einigermaßen gut. Zumindest ist er nicht vom Aussterben bedroht. Er gehört zu einer der am meisten verbreiteten Pinguinarten mit einem geschätzten Bestand von 15 Millionen! Sie leben in der Antarktis und auf einigen Inseln im Südpazifik. Aber so nett, wie sie aussehen, sind die etwa fünf Kilogramm schweren Vögel nicht: Sie gelten als die streitlustigsten Pinguine und greifen auch deutlich größere Tiere an.

Warum nur Sekunden?

Zügelpinguine leben in großen Kolonien. Der ständige Sekundenschlaf der Tiere könnte eine Anpassung an die Lebensbedingungen der Vögel sein. Ihre Nester und Nachkommen sind durch Raubvögel bedroht. Aber: Ausgerechnet die Tiere am Rand der Kolonie schlafen tiefer und erholsamer als Artgenossen im Zentrum. Das scheint eigentlich komisch: Denn die äußeren Tiere sind durch Angriffe von außen am stärksten gefährdet. Man würde also vermuten, dass ihr Schlaf am unruhigsten ist. Dass dem nicht so ist, liegt vermutlich daran, dass es mitten im Getümmel der Kolonie rundgeht: Die streitlustigen Tiere klauen sich Nestmaterial und sind auch sonst gerne laut und quirlig, wenn sie wach sind.

Wie wäre das beim Menschen?

Für den Menschen ginge das gar nicht! Häufige Unterbrechungen des Tiefschlafs sind sehr ungesund und gefährlich. Anders als Pinguine sollten wir also möglichst lange und entspannt am Stück schlafen.