Vor 75 Jahren Atombombe über Hiroshima

Tanja Volz

Am 6. August 1945 haben die USA über der japanischen Stadt Hiroshima eine Atombombe abgeworfen. Dort wurde alles Leben ausgelöscht.  

Als der Zweite Weltkrieg in Deutschland schon vorbei war, haben die USA über Japan zwei Atombomben abgeworfen. Am 6. August legte eine dieser Bomben die Stadt Hiroshima in Schutt und Asche, drei Tage später hat eine weitere Bombe die Stadt  Nagasaki  völlig zerstört. Japan gab daraufhin den Krieg auf. Danach wurden nie wieder  Atombomben als Waffen eingesetzt. Die tödliche Wirkung einer Atombombe ist dreifach: Es wird sehr heiß, kilometerweit brennt alles nieder. Außerdem entsteht ein hoher Druck, auch noch weit entfernte Gebäude oder Brücken stürzen ein. Und es entweicht radioaktive Strahlung, die Leben sofort zerstört oder später Krankheiten wie Krebs auslöst. Hunderttausende  Menschen sind sofort, Zehntausende auch noch Jahre später gestorben. Vermutlich wirken sich die Folgen dieser Strahlung über das Erbgut bis heute auf die Nachkommen der Überlebenden aus. 

Wie kam es dazu?

Im Zweiten Weltkrieg forschten sowohl die Nazis in Deutschland als auch Wissenschaftler in den USA  fieberhaft an der Entwicklung einer Atombombe, denn sie garantierte den Sieg. Während die Amerikaner Milliarden Dollar investiert und Hunderttausende Personen unter der Führung von Robert Oppenheimer für die Entwicklung der Atombombe beschäftigt haben, wurde dies in Deutschland nur von einer kleinen Gruppe von Wissenschaftlern um Werner Heisenberg untersucht. Die Grundlagen für die Entwicklung der Atombombe hatten einige Jahre früher deutsche Physiker gelegt. Sie entdeckten, dass bei der Spaltung winzigster Teilchen, den Atomen, Energie entsteht. Daraus lässt sich in einer endlosen Schleife Strom gewinnen. Auch mächtige Bomben entfalten so ihre Kraft. Dieses Wissen wurde in den USA schneller umgesetzt und die Bombe vor den Deutschen gebaut. Oppenheimer hat das später sehr bereut: „Jetzt bin ich der Tod geworden, Zerstörer der Welten.“

Und heute?

Obwohl man Atombomben seit den Angriffen auf Japan nicht mehr eingesetzt hat, wurden sie laufend verbessert. Einige tausend Mal haben verschiedene Länder diese tödlichen Bomben getestet – unterirdisch im Meer oder oberirdisch in der Wüste. Weil diese Waffen so unglaublich gefährlich sind, haben 191 Staaten – das sind fast alle Länder der Erde –  einen Vertrag geschlossen: den Atomwaffensperrvertrag. Darin steht, dass Atomwaffen für die meisten Länder verboten sind. Es gibt Staaten, die offiziell Atomwaffen haben dürfen, und das wird überwacht. Doch es gibt auch Länder wie der Iran oder Nordkorea, die sich nicht daran halten. Mit dem Iran gibt es ein Atomabkommen, das regelt, dass der Iran seine Atomanlagen kontrollieren lässt und dafür Handel betreiben darf. In den vergangenen Jahren hat nur noch das Land Nordkorea  Atombomben getestet.