Ukraine-Krieg Hilfe für Flüchtlinge

Daniel Guib und Maresa Stölting

Raus aus dem Zug – und dann? Täglich kommen Flüchtlinge aus der Ukraine am Stuttgarter Bahnhof an, darunter viele Familien mit Kindern. Ehrenamtliche helfen ihnen, sich zurecht zu finden.

Viele Ukrainerinnen und Ukrainer fühlen sich in ihrer Heimat nicht mehr sicher. Mehr als drei Millionen von ihnen haben seit dem Beginn des Krieges ihr Land verlassen. Der Großteil, 1,8 Millionen Menschen, flüchtete nach Polen (Stand: 15. März). Auch in den anderen Nachbarländern, etwa in Rumänien, Moldawien und Ungarn, finden sie Zuflucht. Expertinnen und Experten schätzen, dass insgesamt bis zu sieben Millionen Menschen aus der Ukraine fliehen werden – das wäre etwa jeder sechste Ukrainer. In Deutschland sind bisher mehr als 160 000 Geflüchtete angekommen. Viele reisen mit dem Zug, den sie kostenlos nutzen können. An großen Hauptbahnhöfen, etwa in Berlin, München und Stuttgart bekommen sie Hilfe von verschiedenen Organisationen. Diese vermitteln sie zum Beispiel an Hotels, Jugendherbergen oder an Privatpersonen, die ein Zimmer anbieten. Manche Flüchtlinge müssen auch in großen Hallen voller Feldbetten übernachten.

Hilfe von Freiwilligen

Am Stuttgarter Hauptbahnhof stehen Ehrenamtliche der Organisation „Ukraine engagiert“ bereit. Einer von ihnen ist Stanislav Baskakov. Wie viele Helfer hier, spricht er Ukrainisch und Russisch und kann sich in diesen Sprachen mit den Geflüchteten unterhalten. „Es kommen hier drei Arten von Leuten an“, sagt Stanislav Baskakov. „Die ersten sind auf der Durchreise.“ Sie brauchen Infos, wie es für sie weitergeht. „Die zweite Gruppe kommt hier an und hat keine Bleibe. Wir erklären, wo sie sich registrieren können und begleiten sie zum Sozialamt, wo sie eine Unterkunft angeboten bekommen.“ Die dritte Gruppe sind Menschen, die schon angekommen sind und einfach noch Fragen haben. Von 10 Uhr morgens bis in die Nacht stehen freiwillige Helferinnen und Helfer wie Baskakov täglich am Bahnhof.

Offiziell angemeldet

Hinter Gleis 1 steht eine Gruppe von Menschen in leuchtend roten Jacken. Sie sind vom Deutschen Roten Kreuz, vom Malteser Hilfsdienst und anderen Organisationen. Immer wieder kommen Geflüchtete auf sie zu. Diese Helferinnen und Helfer unterstützen unter anderem dabei, sich offiziell anzumelden. So weiß man, wie viele Ukrainerinnen und Ukrainer hierher gekommen sind, und wie sie zu erreichen sind. Das hilft auch bei der Suche nach einer Unterkunft. Außerdem werden die Geflüchteten, wenn nötig, mit Medikamenten versorgt. Alle Helfenden bemühen sich also darum, dass die Flüchtlinge möglichst gut hier ankommen.