Turner Carlo Hörr „Turnen ist Fleißarbeit“

Iris Lemanczyk

Vom 18. bis 20. März findet das große Turnspektakel, der DTB-Pokal, in Stuttgart statt. Carlo Hörr (23) ist Stuttgarter und Turner. Er freut sich nicht nur auf seinen Start beim DTB-Pokal, er hat auch die Fragen unserer Reporterinnen Anna (11) und Felicia (10) beantwortet.

Anna: Wir machen in der Schule gerade Bodenturnen. Ich hab gemerkt, dass ich keine guten Bauchmuskeln habe. Hast du mir einen Tipp?

Carlo Hörr: Na klar! – Er legt sich auf die Matte und macht Übungen vor. Anna schaut beeindruckt.

Felicia: Wie bist du zum Turnen gekommen?

Carlo Hörr: Durch meine Mama. Ich war hyperaktiv, und sie hat was für mich gesucht, wo ich mich austoben kann. Da war ich sechs Jahre alt.

Anna: Was ist dein Lieblingsgerät, und welches ist dein Angstgerät?

Carlo Hörr: Am besten gefällt mir das Pauschenpferd, obwohl ich da nicht am besten bin. Das bin ich am Reck. Früher war das Reck mein schlechtestes Gerät, aber ich hab viel trainiert. Ich bin sogar deutscher Meister am Reck geworden. Aber gern turne ich am Reck immer noch nicht.

Felicia: Was war dein Lieblingsfach in der Schule – und welches mochtest du überhaupt nicht?

Carlo Hörr: Mathe war mein Lieblingsfach, deshalb studiere ich jetzt auch Bauingenieurwesen. Und Deutsch hat mir überhaupt nicht gefallen.

Felicia: Wie viel trainierst du in der Woche?

Carlo Hörr: 25 bis 28 Stunden.

Anna: Du studierst auch noch, bleibt denn da noch Zeit für andere Hobbys?

Carlo Hörr: Ich bin sehr strukturiert. Deshalb schaue ich, dass ich auch Zeit finde, um Klavier zu spielen oder zu kochen. Im Sommer spiele ich auch gerne Beachvolleyball oder gehe Bouldern.

Anna: Kannst du Spagat?

Carlo Hörr: Ja, ich bin sehr beweglich.

Felicia: Darfst du auch Süßigkeiten essen?

Carlo Hörr: Ja schon, aber in Maßen. Manchmal ein Stück Kuchen.

Anna: Was ist der schönste Moment in einem Wettkampf?

Carlo Hörr: Der Moment, wenn ich ans Gerät trete. Und die Rückmeldung vom Publikum. Wenn ich zum Beispiel am Reck kurz vor dem Abgang merke, dass mir so langsam die Puste ausgeht, mich die Leute dann anfeuern, das motiviert mich sehr.

Felicia: Bist du aufgeregt vor Wettkämpfen?

Carlo Hörr: Wenn ich den ersten Wettkampf nach langer Zeit turne, dann bin ich aufgeregt. Aber sobald ich am Gerät stehe, atme ich ein, beruhige mich, weiß, dass ich viel trainiert habe – und gebe Vollgas.

Felicia: Was machst du, wenn dein Trainer nicht mit dir zufrieden ist?

Carlo Hörr: Dann bin ich mit mir auch nicht zufrieden. Mit sich selbst unzufrieden zu sein, das ist schlimmer. Aber ich habe akzeptiert, dass es Tage gibt, an denen es nicht so gut klappt.

Anna: Was ist das Wichtigste beim Turnen?

Carlo Hörr: Dass man nicht aufgibt. Turnen ist eine Sportart mit vielen Fehlversuchen, aber irgendwann klappt es. Turnen ist Fleißarbeit. Manchmal trainiere ich anderthalb Jahre, bis ich ein Turnelement gut turnen kann.


Der DTB-Pokal Carlo Hörr freut sich auf den DTB-Pokal in der Stuttgarter Porsche- Arena. Und ganz besonders auf die Neuheit: den Mixed Cup, bei dem drei Frauen und drei Männer an vier Geräten turnen. Neben Deutschland nehmen auch Teams aus Belgien, Italien und den USA daran teil. „Der Wettkampf ist in meiner Heimatstadt. Meine Freunde werden zusehen. Und es ist der erste Wettkampf in diesem Jahr.“ Mehr über Tickets und die Wettkämpfe gibt es hier (klick).