Steinbruch Vom Felsbrocken zum Sandkorn

Marie Messmer

 Mit einem fünf Meter großen Bagger reißt Tamara Bernert Steine aus der Felswand. Eine Anlage verarbeitet die großen Steine dann zu Sand und Splitt, um Baustellen mit Material zu versorgen. Wie genau das funktioniert, haben sich Julius (12) und Quentin (12) angeschaut.

Wo heute der Steinbruch in Mönsheim ist, war vor mehr als 250 Millionen Jahren ein tiefes Meer. Durch den Druck unter Wasser wurden etwa die Muscheln und Korallen so zerdrückt, dass sie zu Staub zerfallen sind. Daraus ist dann Muschelkalk entstanden, der im Laufe der Zeit durch die Erdbewegung aus den Tiefen  wieder hoch transportiert wurde. Und genau darauf hat es Tamara Bernert abgesehen: Im Steinbruch zerkleinert sie mit ihrem Bagger den Muschelkalk-Felsen. Wie aus den großen Steinbrocken millimeterkleine Sandkörner und Splitt werden,  haben unsere Kinderreporter Julius und Quentin herausgefunden. In unserer Bildergalerie erfährst du mehr.

Quentin: Warum bist du Baggerfahrerin geworden?

Tamara: Ich bin mit den Baggern groß geworden, mein Vater arbeitet auch hier. Eigentlich bin ich Tierarzthelferin. Als hier ein Baggerfahrer gesucht wurde, habe ich meinen Job beim Tierarzt gekündigt. Nun arbeite ich seit vier Jahren hier.

Julius: Wie sieht dein Tag aus?

Tamara: Um 7 Uhr morgens lege ich los: Ich reiße die Steine mit dem Bagger aus dem Felsen. Dann belade ich die Mulde mit circa 60 Tonnen Muschelkalk. Dafür habe ich 2,5 Minuten Zeit. Das reicht meistens auch, da in die Baggerschaufel bis zu zwölf Tonnen passen. Die Mulde fährt die Steine zur Anlage, die ich während dem Baggern über ein Tablet steuere.

Quentin: Muss man stark sein, um den Bagger bedienen zu können?

Tamara: Nein, ganz im Gegenteil. Man braucht viel Gefühl. Die Joysticks, mit denen ich den Bagger bewege, bediene ich meist nur mit zwei Fingern. Wenn man kein Fingerspitzengefühl hat, dann wackelt es sehr stark, und man steigt abends mit Rückenschmerzen aus dem Bagger.  

Julius: Wofür brauchst du die große Kugel?

Tamara: In der Anlage darf nur eine bestimmte Größe an Steinen landen. Wenn ein Stein zu groß ist, haue ich ihn auf die Stahlkugel, damit er kaputtgeht. Oder ich lade die Kugel in die Schaufel und lasse sie auf den Stein fallen.