Proteste Rassismus in den USA

Maresa Stölting

Es reicht! Schwarze in den USA kämpfen gegen Benachteiligungen.  

Nicht nur in den USA, an vielen Orten weltweit wird gerade demonstriert, auch in Deutschland. Ende Mai ist der Schwarze George Floyd nach einem brutalen Polizeieinsatz ums Leben gekommen. Viele glauben, dass er wegen seiner Hautfarbe so brutal behandelt wurde. Darum gehen weltweit  Hunderttausende auf die Straße.

Armut führt zu schlechter Bildung

In den USA werden Schwarze, auch Afroamerikaner genannt, stark benachteiligt. Es gibt immer noch viele Menschen, die der Meinung sind, weiße Menschen seien besser als Schwarze. Darum ist es für Afroamerikaner oft schwierig, einen gut bezahlten Job zu finden. Das Durchschnittsgehalt der Schwarzen liegt nur knapp über der Hälfte von dem der Weißen. Dadurch sind Schwarze deutlich ärmer. Zudem sind sie auch häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen. Das hat wiederum Auswirkungen auf die Kinder: Gute Schulen und Universitäten sind in den USA sehr teuer, das können sich viele nicht leisten.

Mehr Kranke, mehr Tote

In Deutschland ist es Pflicht, krankenversichert zu sein. Darum geht ein Teil des Gehalts deiner Eltern direkt an eine Krankenversicherung. Diese bezahlt etwa einen Arztbesuch oder einen Krankenhausaufenthalt. In den USA ist das anders. Hier müssen sich die Menschen selbst um eine Krankenversicherung kümmern. Wer das nicht tut, der muss beim Arzt alles selbst bezahlen. Das können sich viele nicht leisten. Das zeigt sich jetzt, in der Corona-Pandemie, besonders. Für Schwarze ist die Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu erkranken und daran zu sterben, deutlich höher als für Weiße.

Gewalt und Gefängnis

Etwa 13 Prozent der US-Bevölkerung sind Afroamerikaner. Doch fast 40 Prozent aller Gefängnisinsassen sind Schwarze. Für dieselben Straftaten werden sie oft härter bestraft als Weiße. Und: Sie werden viel häufiger Opfer tödlicher Polizeigewalt, so wie zuletzt George Floyd in Minneapolis.


Rassismus: ein altes Problem Eigentlich haben heute in den USA alle Menschen die gleichen Rechte. Doch bis 1964 gab es Gesetze, die das Leben der Schwarzen und Weißen streng trennte. Es gab eigene Schulen, Restaurants und Kirchen, in vielen Gebäuden getrennte Toiletten, und in öffentlichen Bussen mussten Schwarze hinten sitzen.  Außerdem durften sie nicht wählen. Zunehmend wehrten sich die Menschen dagegen. Der Pfarrer Martin Luther King wurde der Anführer dieser friedlichen Bewegung.  1963 gab es eine riesige Demonstration in der Hauptstadt Washington, mit 250 000 Teilnehmern. Dort hielt er seine weltberühmte Rede „I have a dream“. Darin sagt er etwa: „Ich habe einen Traum. Dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einem Land leben, wo sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt werden.“ Die Proteste hatten Erfolg. 1964 wurden bereits einige Gesetze abgeschafft, Martin Luther King bekam den Friedensnobelpreis, und ein Jahr später durften Schwarze wählen. Doch nicht alle fanden das gut. 1968 wurde er erschossen. Wer dahintersteckte, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.