Paul Drux „Das ist mein Traumberuf“

Artur Stolinsky

Die Handball-Weltmeisterschaft der Herren findet ab dem 11. Januar in Polen und Schweden statt. Unsere Reporter Leonhard (13) und Johannes (9) haben mit Paul Drux gesprochen. Der Kapitän der Füchse Berlin ist einer der Stammspieler der Nationalmannschaft. Im Interview nennt er seine WM-Favoriten – und ob Deutschland darunter ist.

Leonhard: Freust du dich auf die WM?

Paul Drux: Auf jeden Fall! Ich kann mich noch daran erinnern, als ich so alt war wie ihr. Da saß ich immer vor dem Fernseher und habe mir die Spiele der Nationalmannschaft angeschaut. Für mich war das immer das Größte, und deshalb bin ich unfassbar stolz, dabei sein zu können und Teil dieses Teams zu sein. Ich habe mittlerweile viele Turniere gespielt, trotzdem freue ich mich immer auf das nächste.

Leonhard: Wie bereitest du dich auf die WM vor?

Paul Drux: Bis zum 27. 12. habe ich noch für die Füchse Berlin gespielt – so bin ich in Form geblieben. Jetzt, nach der Bundesliga-Hinrunde, trifft sich die Nationalmannschaft, und wir trainieren zusammen Spielzüge und Taktiken.

Johannes: Deutschland hat es bei der letzten WM 2021 nicht ins Viertelfinale geschafft. Wie weit kommt dein Team dieses Mal?

Paul Drux: Ich hoffe, wir kommen weiter als beim letzen Mal (lacht). Wir hatten etwas unglückliche Spiele. Jetzt haben wir eine neue Truppe und viele junge Spieler. Wir brauchen etwas Zeit, um uns einzuspielen, aber wollen so weit kommen, wie es geht.

Leonhard: Welches Team ist bei der WM das stärkste?

Paul Drux: Ich schätze die Dänen sehr stark ein, die Schweden haben auch eine super Mannschaft. Auf die Franzosen bin ich gespannt. Das sind meine drei Favoriten.

Leonhard: Kennst du ein paar Spieler der anderen Nationalmannschaften persönlich?

Paul Drux: Ja, aus der Bundesliga. Ein paar Leute aus meinem Verein spielen zum Beispiel für Dänemark. Aber man lernt sich auch durch Turniere ein bisschen kennen.

Johannes: Welche Sprachen kannst du sprechen?

Paul Drux: Leider nur Deutsch und Englisch. Ein paar Wörter lerne ich aber im Verein, „tak“ heißt zum Beispiel „Danke“ auf Dänisch.

Johannes: Machst du noch eine andere Sportart?

Paul Drux: Leider nicht. Zum Aufwärmen spielen wir natürlich auch mal Fußball, aber sonst haben wir echt wenig Zeit für andere Sportarten. Ich muss ja auch auf meinen Körper achten und sollte mich dann zum Beispiel nicht beim Basketball verletzen.

Leonhard: Was war denn deine schlimmste Verletzung?

Paul Drux: Ich habe mir mal etwas an der rechten Schulter gerissen. Als Rechtshänder konnte ich nicht mehr werfen, das musste operiert werden und war super lästig. Vor allem, weil ich dann alles mit links machen musste. Ich war etwa ein halbes Jahr verletzt.

Leonhard: Was ist das Witzigste, das bei einem Spiel passiert ist?

Paul Drux: Daran kann ich mich nicht wirklich erinnern. Es ist aber immer witzig, wenn jemand einen Ball nicht fängt und ihn auf die Nase bekommt.

Johannes: Warum spielst du Handball?

Paul Drux: Ich wollte immer einen Teamsport machen, da hat mir Handball einfach Spaß gemacht, und ich bin gerne ins Training gegangen. Und dann hat sich gezeigt, dass ich Talent dafür habe und bin den Weg weiter gegangen. Und jetzt ist es mein Beruf.

Leonhard: Was ist dein Traumberuf?

Paul Drux: Als ich ganz klein war, wollte ich Feuerwehrmann werden, hat mir meine Mama erzählt. Tischler oder Handwerker fand ich auch immer spannend, ich wollte etwas mit den Händen machen. Jetzt bin ich Profi-Handballer, und ich kann sagen, ich habe mein Ziel erreicht. Ich wollte schon immer vor vielen Leuten Handball spielen. Als ich 16 war, bin ich hierher nach Berlin gezogen, um Profi zu werden.

Johannes: Was findest du am Handballsport besonders?

Paul Drux: Ich finde, dass man sich den Sport unfassbar gut anschauen kann. Es geht schnell hin und her und ist etwas härter. Aber es geht trotzdem bei den meisten Spielen fair zu. Und das zieht sich dann vom Jugendtraining bis zu den Erwachsenen hin. Deswegen ist es eine tolle Sportart für Jung und Alt.


Paul Drux Der 27-jährige spielt bei den Füchsen Berlin seit mehr als zehn Jahren. Mittlerweile ist er dort Kapitän. Für die Nationalmannschaft bestritt er 116 Spiele und warf 207 Tore. Paul spielt im Rückraum links. Rückraumspieler erzielen die Tore und sind meist recht groß. Mit seinen 1,92 Metern ist er da sicherlich gut aufgehoben. Seine Rückennummer ist die 95. Paul Drux ist auch musikalisch, er hat früher Klavier und Trompete gespielt.