Naturkatastrophe Schweres Erdbeben in der Türkei und Syrien

Tanja Volz

In der Nacht von Sonntag auf Montag hat es in den beiden Ländern Türkei und Syrien ein schlimmes Erdbeben gegeben, so schlimm wie seit Jahrhunderten nicht. Danach gab es noch weitere, immer noch starke Erdbeben, sie werden Nachbeben genannt. Im Südosten der Türkei und im nördlichen Syrien ist die Lage katastrophal.

Die Menschen wurden im Schlaf überrascht, Häuser sind eingestürzt, in den Großstädten auch viele Hochhäuser. Straßen und Wege sind kaputt. Wichtige Gebäude, wie etwa Krankenhäuser, gibt es zum Teil nicht mehr. Mehrere Tausend Menschen sind gestorben. Es gibt zahllose Verletzte. Momentan ist es in dieser Region eiskalt, es stürmt, schneit, und die Erde ist gefroren. Fast überall ist der Strom ausgefallen. Es gibt keine Heizung, kaum Benzin, die Menschen können sich nicht aufwärmen. Sie können nicht in ihre eingestürzten Häuser zurück. Auch fehlen Lebensmittel, Wasser, Decken sowie Medikamente und medizinische Geräte. In Syrien ist die Lage noch schlimmer als in der Türkei: In diesem Land herrscht seit vielen Jahren ein Bürgerkrieg, viele Menschen sind auf der Flucht. Sie leben in Unterkünften, die kaum Schutz bieten und sind nun völlig schutzlos. Die unübersichtliche politische Situation führt nun dazu, dass diesen Menschen nur schwer zu helfen ist. Denn in diese Gebiete darf man nicht eindringen.

Hilfe!

Viele Länder wollen nun helfen: Auch aus Deutschland haben sich gleich am nächsten Tag Hilfsteams auf den Weg gemacht. Beispielsweise sollen Hunde helfen, Verschüttete zu finden. Es gilt nun, Notunterkünfte zu bauen und die Menschen mit Lebensmitteln und Medizin zu versorgen. Das ist sehr schwierig, da man nur schwer dorthin kommt, wo alles zerstört ist.

Keine sicheren Häuser

Wenn ein Erdbeben auf eine Region trifft, in der viele Menschen dicht zusammenleben, ist es besonders schlimm – denn dann verlieren viele Leute gleichzeitig ihr Zuhause. Zudem sind in ärmeren Ländern die Häuser nicht stabil gebaut. Sie stürzen ein wie Kartenhäuser, sogar Hochhäuser fallen in sich zusammen. In reichen Ländern, wie etwa Japan, werden die Häuser erdbebensicher mit gutem Material und stabil gebaut. Sie stürzen nicht so schnell ein. Zwar soll auch in der Türkei besser gebaut werden, so hat es die Regierung vorgeschrieben. Doch viele Bauunternehmer halten sich nicht daran.

Wie entsteht ein Erdbeben?

In der Türkei kommt es immer wieder zu Erdbeben. Hier stoßen zwei Erdplatten, sogenannte Kontinentalplatten, aneinander. Die Erde besteht aus vielen Erdplatten, die sich ständig bewegen. Wenn diese Platten aufeinandertreffen, dann können sie sich untereinander schieben, sie verkanten sich, sie reiben aneinander oder stoßen sich gegenseitig weg. Das Ergebnis: Es baut sich Spannung auf, und diese entlädt sich mit einem großen Ruck – ähnlich wie bei einem gespannten Gummiband, das plötzlich reißt. Mit dem Ruck wird dann sehr viel Energie frei. Sie breitet sich in Wellen über die Erde aus. Sie bebt und wackelt. Je nachdem, wie stark das Beben ist, wackelt der Erdboden unterschiedlich stark und kann über Hunderte von Kilometern Häuser zum Einstürzen bringen. Es gibt viele erdbebengefährdete Gebiete auf der Welt – Deutschland gehört nicht dazu.