Ein Fall für Paul Muschel-Alarm!

Emelie (10) möchte wissen: „Warum gibt es an manchen Stränden Muscheln und an anderen nicht?“

Liebe Emelie,

Muscheln sind kleine Weichtiere, genau wie Schnecken. Was du am Strand finden kannst, sind ihre Schalen. Sie bestehen aus Kalk und lösen sich nach ihrem Tod vom Körper. Da Muscheln bis zu 100 Jahre alt werden können, kann das Gehäuse, das du am Strand findest, sehr alt sein. Eigentlich gibt es überall im Meer Muscheln. Ob du allerdings Muschelschalen am Ufer findest, hängt vom Meeresboden und den Strömungen ab, denn Muscheln brauchen einen sandigen oder möglichst glitschigen Untergrund wie etwa an Felsen. Dort kannst du im flachen Meer zum Beispiel Miesmuscheln oder Austern sehen. Herzmuscheln vergraben sich dagegen lieber in weichem oder sandigem Meeresboden. Grobkörnigen Boden mögen Muscheln gar nicht. Deshalb gibt es an Kiesstränden keine Muscheln. Außerdem besteht die Nahrung der Muscheln ausschließlich aus Plankton. Das sind winzige Krebstierchen und Pflanzen, die im Wasser umherschwimmen. In Gewässern mit wenig Plankton gibt es zwar auch Muscheln, allerdings lange nicht so viele wie im Wattenmeer. Das sind Meere, in denen Ebbe und Flut besonders stark sind. Bei Ebbe zieht sich das Wasser sehr weit zurück, und du kannst viel mehr Meeresboden sehen als sonst. Bei Flut steigt das Wasser dann wieder an – und schwappt oft weit über den Strand. Ob du nun viele oder wenig Muscheln findest, hat aber noch mit etwas anderem zu tun: mit der Meeresströmung. Das ist die regelmäßige Bewegung des Wassers. Sie bewirkt, dass die Muschelschalen ans Ufer getragen werden. Bei einem Sturm mit hohen Wellen werden mehr Muscheln an den Strand gespült als an ruhigen Tagen. Sind die Wellen aber zu stark, können die Muscheln in viele kleine Teilchen zerbrechen. Zurück bleiben lediglich vereinzelte Muschelstückchen. Manchmal werden die Schalen auch durch Geröll, so nennt man einen Haufen aneinanderliegender Steine, zerrieben und verschwinden dadurch ganz.