Ein Fall für Paul Kilometerhohes Wasser

Fabian (11) fragt: Warum werden Wolken bei Regen immer dunkel?

Lieber Fabian,
das hast du völlig richtig beobachtet: Wenn ein Regenschauer naht, wird der Himmel immer dunkler. Besonders dunkel und bedrohlich können die Wolken aussehen, wenn ein Gewitter kommt. Das liegt daran, dass sie sehr viel Feuchtigkeit enthalten, und zwar in Form von Wasserdampf, kleinen Wassertröpfchen und Eiskristallen. Sie können mehrere Kilometer in die Höhe ragen und dann viele Tausend Tonnen Wasser und Eis enthalten.

Damit ist aber auch klar, warum sie so dunkel aussehen: Wenn viel Wasser in einer Wolke ist, kommt nur noch wenig Licht bis zur Erde durch. Während eine leichte Schönwetterwolke nur wenig Feuchtigkeit enthält und damit viel Licht durchlässt und weiß erstrahlt, wirkt eine Wolkendecke umso grauer und dunkler, je mehr Feuchtigkeit sie enthält – die schließlich als Regen oder Schnee zu Boden fällt.

Übrigens kommt es bei der Wolkenfarbe auch auf den Standpunkt des Betrachters an: Wenn man mit einem Flugzeug über den Wolken fliegt, dann sind sie strahlend hell und sehen aus wie Zuckerwatte, weil die Sonne drauf scheint. Wenn eine dicke Regenwolke zwischen Sonne und Betrachter liegt, ist sie natürlich dunkel. Und wenn eine Gewitterwolke am Horizont auftaucht, dann ist ein ganzes Farbenspiel zu beobachten: An den oberen Rändern, wo die Wolke noch recht dünn ist, kann sie strahlend weiß aussehen. Nach unten wird sie aber immer grauer und dunkler: Denn die Lichtstrahlen werden teilweise von den Wassertröpfchen in der Wolke zurückgestrahlt, dann aber bei ihrem Weg aus der Wolke heraus wieder stark abgeschwächt.