Demonstrationen Für die Demokratie

Maresa Stölting

„Demokratie verteidigen“ und „Zusammen gegen die AfD“: Hunderttausende Menschen in ganz Deutschland sind in den vergangenen Tagen auf die Straße gegangen. Demonstrationen gab es sowohl in Großstädten wie Stuttgart, Frankfurt und Bre- men als auch in kleineren Orten wie Spremberg oder auf der Insel Sylt. In München musste die Demo sogar abgebrochen werden, weil zu viele Menschen unterwegs waren. Die Sicherheit der Teilnehmer sei deshalb nicht mehr zu gewährleisten, sagte ein Polizeisprecher.

Wenn es um die Frage geht, wie viele Menschen genau auf einer Demo waren, gibt es oft ganz unterschiedliche Zahlen. Eine Angabe macht die Polizei, eine andere machen die Veranstalter. Die Polizei zählt vor allem, um für die Zukunft planen zu können: Wie viele Menschen sind jetzt unterwegs, und wie viele Polizistinnen und Polizisten sind für so einen Einsatz nötig? Die Veranstalter wollen dagegen mög- lichst viel Aufmerksamkeit – je mehr Menschen, desto besser. Die einzelnen Teilnehmer durchzuzählen ist bei einer großen Demo kaum möglich. Stattdessen werden oft Bilder aus der Luft gemacht. Dann wird geschaut: Auf wie viel Fläche verteilen sich die Menschen, und wie dicht stehen sie beieinander? Genau berechnen lässt sich die Menschenmenge dadurch nicht. Beide Angaben sind also Schätzugen.

Falsche Behauptungen

Die Demo-Bilder aus Großstädten sind besonders beeindruckend: Beispielsweise in Hamburg sieht man eine überfüllte Brücke, die über die Alster führt. Im Internet hat etwa der AfD-Politiker Björn Höcke behauptet, dass Bilder bearbeitet wurden, damit die Teilnehmerzahl höher aussehe, als sie eigentlich war. Als Beleg führt er an, dass auf dem Bild Menschen in der Alster stehen würden. Doch diese Behauptung ist falsch. Das haben Fachleute überprüft. Der Eindruck, dass Menschen im Wasser stehen würden, kommt durch die Position der Kamera, die das Foto aufgenommen hat. Zudem zeigen weitere Bilder die Menschenmassen. Auch die Demo in Hamburg musste frühzeitig abgebrochen werden, da die Veranstalter nicht mit so vielen Teilnehmern gerechnet hatten.