Covid-19 Was geschieht mit Schwerkranken?

Tanja Volz

In 80 Prozent der Fälle verläuft die Ansteckung mit dem Coronavirus harmlos – vor allem bei Kindern. Bei älteren Menschen und Patienten mit dauerhaften Krankheiten ist das Immunsystem schwächer. Es ist mit der Bekämpfung der Viren überfordert. Bei fünf Prozent der Patienten kann es daher zu einer schweren Lungenentzündung und Atemnot kommen. Das muss im Krankenhaus behandelt werden.

Wie die Lunge funktioniert

Die Lunge ist ein lebenswichtiges Organ, denn wir atmen damit. Beim Einatmen gelangt Sauerstoff in die beiden Lungenflügel, die aus vielen winzigen Lungenbläschen bestehen. Der Sauerstoff wird hier an das Blut abgegeben. Die roten Blutkörperchen sind eine Art Taxi und bringen den Sauerstoff zu allen Zellen des Körpers. Diese Zellen arbeiten mit dem Sauerstoff, und dabei entsteht Kohlendioxid. Das ist giftig und wird nun vom Blut auf dem Rückweg zur Lunge mitgenommen und ausgeatmet.

Lungenentzündung

Über Mund, Nase und die Augen können die Viren in die Atemwege bis zur Lunge gelangen. Das Immunsystem wehrt sich dagegen, die Lunge entzündet sich. Die Lungenbläschen können nicht mehr arbeiten, Wasser und Wundflüssigkeit sammeln sich an. Die Atmung fällt schwer und setzt mitunter ganz aus, der Körper kann nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt werden.

Hilfe für die Lunge

In sehr schweren Fällen müssen die Patienten künstlich beatmet werden. Das sind meist alte Menschen oder Leute, die bereits eine andere Krankheit haben. Künstliche Beatmung bedeutet, dass eine Maschine die Luft und zusätzlichen Sauerstoff in die Lungen hineinpumpt. Dabei kann der Patient nicht mehr sprechen oder essen und trinken, daher wird er in eine Art Tiefschlaf versetzt. Die künstliche Beatmung kann nur auf einer Intensivstation im Krankenhaus durchgeführt werden.

Im Krankenhaus auf der Intensivstation

Auf einer Intensivstation werden die Patienten rund um die Uhr, also 24 Stunden am Tag betreut und überwacht. Die Kranken sind über viele Kabel mit verschiedenen Geräten verbunden: So wird beispielsweise gemessen, wie viel Sauerstoff im Blut transportiert wird. Wichtig ist auch, dass der Herzrhythmus aufgezeichnet wird. Daran lässt sich erkennen, ob das Herz richtig schlägt. Auch der Blutdruck zeigt, wie es dem Patienten geht. All diese Daten werden auf einen Bildschirm übertragen. Wenn etwas nicht stimmt, ertönt ein lautes Signal, so dass das Pflegepersonal sofort reagieren kann – dieses Personal ist speziell für die Behandlung auf der Intensivstation ausgebildet.