Checker Tobi „Kinder machen bei mir Klingelstreiche“

Rieke Holst

Checker Tobi ist dafür bekannt, viele Fragen zu stellen. Nun muss er sie beantworten! Unsere Reporter Robert (10), Hannah (9) und Hella (9) wollten von ihm wissen, welchen Beruf er hätte, wenn er kein Kika-Moderator wäre.

Hannah: Was muss man können oder gelernt haben, um Checker zu sein?

Tobi: Man muss gar nichts gelernt haben. Neugierde ist die wichtigste Voraussetzung, um Checkerin oder Checker zu werden. Man muss Lust haben, sich Sachen so lange erklären zu lassen, bis man das Gefühl hat, es kapiert zu haben.

Hella: Was ist das Peinlichste, was dir bei Dreharbeiten passiert ist?

Tobi: Ich verspreche mich oft oder vergesse den Text. Beim „Tatort-Check“ habe ich einen Lachanfall bekommen, obwohl nichts Lustiges passiert war. Neben mir stand der Polizeioberkommissar, der mir erklärt hat, wie man DNA-Spuren nimmt, und ich konnte 20 Minuten nicht aufhören zu lachen. Der Typ hat mich fertiggemacht!

Robert: Wie bereitest du dich auf die Folgen vor?

Tobi: Manchmal lasse ich das Thema ganz bewusst einfach auf mich zukommen. Bei anderen Folgen ist es mir wiederum sehr wichtig, dass ich mich vorbereite. So war das zum Beispiel beim „Leben- und Sterben-Check“ oder beim „Mi- grations-Check“. Das sind Themen, die ein bisschen schwieriger sind. Deshalb informiere ich mich vorher genauer und schaue, was Kolleginnen und Kollegen dazu schon gemacht haben.

Hella: Wer denkt sich die Checker-Fragen aus?

Tobi: Mein Team und ich: Das sind meine Redaktionsleiterinnen Antonia und Sarah. Außerdem gibt es noch drei oder vier weitere Redakteure. Jeder aus meinem Team sucht sich ein Thema aus, und dann überlegen wir gemeinsam, was wir da machen könnten. Die Checker-Fragen überlegt sich meistens die zuständige Redakteurin. Wenn ich beim Drehen aber noch mehr wissen will, dann frage ich einfach nach.

Hannah: Die Checks sind nicht immer einfach. Bei welchem Thema musstest du besonders mutig sein?

Tobi: Ich muss mich ganz oft überwinden, Dinge auszuprobieren. Aber ich liebe es, über mich selbst hinauszuwachsen! Meistens sind es nicht die Sachen, bei denen man das erwarten würde, wie zum Beispiel Fallschirmspringen oder Tauchen. Es sind die nachdenklicheren Themen, die mich Überwindung kosten. Beim „Leben-und Sterben-Check“ hatte ich zum Beispiel total Angst. Ich wusste nicht, wie ich mit Kindern sprechen soll, deren Mama oder Papa gestorben sind. Kann ich die einfach fragen, „Wie war das für dich“? Da habe ich viel Mut gebraucht, aber ich habe auch richtig viel gelernt!

Hannah: Was war das Schmerzhafteste, was du machen musstest?

Tobi: Mir ist zum Glück noch nie etwas richtig Schlimmes passiert. Aber häufig läuft nicht alles glatt. Erinnert ihr euch noch an den „Schwimmbad-Check“?

Robert: Ja, die Folge mit dem Zehn- Meter-Turm.

Tobi: Genau! Da bin ich ja nicht runter gesprungen. Das lag daran, dass ich vorher vom Sieben-Meter-Turm gesprungen bin. Beim Aufprall hat das Wasser meine Augenlider aufgedrückt. Davon habe ich richtig Kopfschmerzen bekommen. Danach habe ich mich nicht mehr getraut, vom Zehn-Meter- Turm zu springen.

Hella: Worum geht es in deinem zweiten Kinofilm?

Tobi: Ich darf natürlich nicht alles verraten, aber schon mal so viel: Der Film wird „Checker Tobi und der geheimnisvolle Schatz“ heißen. Ich gehe auf die Suche nach einem Schlüssel und öffne damit eine geheimnisvolle Kiste. Was dann passiert, das könnt ihr euch nicht vorstellen!

Hella: Wann kommt der Film raus?

Tobi: Wir produzieren den neuen Kinofilm jetzt schon seit 2019 und haben ihn auch schon fertig gedreht. Nach vier Jahren Vorbereitung soll er im Herbst nächsten Jahres endlich in die Kinos kommen!

Robert: Wird es noch mehr Kinofilme geben?

Tobi: Ich würde sehr gerne noch einen Film drehen. Nichts macht mir so viel Spaß wie diese Filme! Aber erst einmal schließen wir das aktuelle Projekt ab. Durch Corona hat alles viel länger gedauert als geplant. Wenn dieser Film fertig ist, dann kümmern wir uns um den nächsten.

Hella: Kannst du normal auf die Straße gehen, oder wirst du oft erkannt?

Tobi: Ich werde schon viel erkannt. Wenn Kinder mich ansprechen, dann ist das immer nett. Es gibt aber manchmal Erwachsene, die gar keinen Respekt haben. Die kommen dann auf mich zu und filmen mich schon, ohne zu fragen. Ich habe mal eine Frau an der Tankstelle getroffen, die hat nichts gefragt, sondern nur gesagt: „Du kennst das, ich mache jetzt Fotos von dir, weil mein Kind dich liebt“ und ist dann einfach weggegangen. Das fand ich ein bisschen respektlos . Außerdem wohne ich in einer Erdgeschosswohnung, und einige Kinder in meiner Nachbarschaft wissen das. Die spielen mir dann Klingelstreiche oder klettern auf mein Garagendach, um in meine Fenster zu schauen. Das finde ich auch nicht so cool.

Hannah: Was bringt dich richtig auf die Palme?

Tobi: Ich mag es nicht, wenn Leute intolerant sind! Also wenn man andere Menschen nicht akzeptiert, wenn sie anders sind. Ich kann es nicht ausstehen, wenn Leute zum Beispiel rassistisch sind und sagen „Ausländer gehören hier nicht rein“ oder „Menschen, die eine andere Hautfarbe haben, sind blöd“ oder sonst irgendeinen Schwachsinn. Wenn ich mitbekomme, dass jemand so ist, dann sage ich etwas dagegen!

Hannah: Angenommen, ab morgen gäbe es kein Fernsehen oder Internet mehr. Was würdest du dann gerne beruflich machen?

Tobi: Oh, das ist schwer! Ich liebe es, Fernsehen zu machen. Ansonsten würde ich gerne als Journalist weiterarbeiten. Aber wenn es den Beruf auch nicht mehr gäbe, dann wäre es vielleicht Schreiner. Ich fände es total schön, aus Holz Möbel herzustellen. Oder Koch! Ich koche sehr gerne. Aber nicht in einer großen Küche, das ist mir zu stressig. Oder Dachdecker! Die sind irgendwie cool und stehen lässig auf dem Dach rum. Oder Winzer: Die machen auch gute Sachen!


Tobias Krell „Tobias nennt mich niemand, außer meine Mama früher, wenn ich mein Zimmer nicht aufgeräumt habe“, sagt der 36-Jährige. Seit mehr als neun Jahren moderiert er die Kika-Sendung „Checker Tobi“, in der er ganz unterschiedlichen Themen auf den Grund geht. Von U-Bahn bis Knutschen ist alles dabei. Neben ihm gibt es auch noch Checker Can und Checker Julian. Tobi verrät, dass es bald auch eine Checkerin geben wird ... Außerdem moderiert er „Die beste Klasse Deutschlands“, schreibt Sachbücher, arbeitet als Journalist und Podcaster (CheckPod). 2019 erschien sein erster Kinofilm „Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten“, 2023 kommt der nächste Film. In seiner Freizeit kocht er gerne für seine Freunde und schaut leidenschaftlich (Kinder-)Filme. Sein Geheimtipp: „Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess“. „Der ist wirklich toll“, schwärmt Tobi.