Alvaro Soler „Ich habe einen Song für meinen Hund geschrieben“

Maresa Stölting

Wenn man Songs wie „Magia“ oder „Solo Para Ti“ von Alvaro Soler hört, bekommt man direkt gute Laune. So geht das auch den Kinderreporterinnen Luna (11) und Dana (11). Die beiden haben den Sänger zum Interview getroffen und nach seiner größten Macke gefragt.

Dana: Woher nimmst du die Inspiration für deine Songs?

Alvaro Soler: Ich schreibe fast immer über persönliche Erfahrungen. Zum Beispiel „El Mismo Sol“, das bedeutet „Unter derselben Sonne“. Der Song handelt von der Zeit, als ich in Japan gelebt habe. Ich war in Tokio in der Schule mit vielen Kindern, die aus verschiedenen Ländern kamen. In „El Mismo Sol“ geht es darum, dass es egal ist, woher man kommt. Überall ist es schön, und man kann zusammen Musik machen. Musik verbindet!

Luna: Hast du eines deiner Lieder schon einmal einer besonderen Person gewidmet?

Alvaro Soler: Ein Lied habe ich meinem Hund gewidmet, den ich hatte, als ich klein war: Taro. Ich singe oft über eine bestimmte Person – aber das heißt ja nicht direkt, dass ich ihr das Lied gewidmet habe ...

Dana: Deine Eltern mussten in deiner Kindheit mehrfach wegen der Arbeit umziehen. War es schwierig für dich, die Schule zu wechseln und deine Freunde aufgeben zu müssen?

Alvaro Soler: Es ist immer schwierig, wenn man zu seinen Freunden „Tschüss“ sagen muss. Ich wusste damals nicht, wie lange ich weg bin, und Tokio ist ja sehr weit weg von Barcelona. Ich bin trotzdem jeden Sommer zurückgekommen und habe meine Freunde gesehen. Aber später war es natürlich auch schwierig, von Japan zurück nach Spanien zu gehen, weil ich dann ja dort Freunde gefunden hatte. Ich glaube, als Kind ist es ein gutes Training, wenn man immer wieder neue Freunde finden muss.

Dana: Musst du dich vor falschen Freunden in Acht nehmen?

Alvaro Soler: Ich habe ein gutes Gespür für Leute entwickelt, die nur aus komischen Gründen mit mir befreundet sein wollen. Ich habe auch noch viele Freunde von früher, als ich noch nicht bekannt war. Das finde ich schön.

Dana: Musst du dich ständig verstecken, um dein Privatleben zu schützen?

Alvaro Soler: Das ist nicht so kompliziert, wie man denkt. Jetzt, wo ich lange Haare habe, erkennen mich viel weniger Leute. Und mit Käppie oder Maske war das auch immer ganz leicht. Heute bin ich am Flughafen gewesen. Da haben mich vielleicht vier, fünf Leute erkannt und nach einem Foto gefragt.

Dana: Wird das mit den Fotos auch mal anstrengend?

Alvaro Soler: Das hängt davon ab, wie viele mich ansprechen. In Italien wurde ich einmal im Flieger geweckt, das fand ich nicht schön, das macht man nicht. Aber wenn man ein bisschen respektvoll damit umgeht, die Leute normal mit mir reden und fragen, dann habe ich nichts dagegen.

Luna: Träumst du auf Spanisch oder auf Deutsch?

Alvaro Soler: Ich glaube, ich träume in der Sprache, in der ich diese Situation erlebe. Wenn ich über das Interview hier träumen würde, würde ich auf Deutsch träumen, weil wir ja gerade Deutsch sprechen.

Luna: Was liebst du an Spanien am meisten?

Alvaro Soler: Ich liebe das Meer, das Essen, das Wetter, den Humor, die Leute ... Das erinnert mich einfach an meine Heimat. Wenn ich viel unterwegs bin, tut es mir gut, wieder dorthin zu reisen und mit meinen Wurzeln verbunden zu sein.

Dana: Ich finde es toll, dass du so viele Sprachen sprichst. Kommst du da manchmal auch durcheinander?

Alvaro Soler: Natürlich, die ganze Zeit! Ich spreche superviele Sprachen und keine davon perfekt: Spanisch, Deutsch, Italienisch, Englisch und Katalanisch, das spricht man zum Beispiel in Barcelona und auf einigen spanischen Inseln. Ich finde das besser so, als nur eine Sprache zu können, die man dann perfekt spricht. Damit kommt man nicht so weit in diesem Leben. Deshalb animiere ich euch beide und alle, die dieses Interview lesen, Sprachen zu lernen! Das ist superwichtig und macht sehr viel Spaß! Man kann Sprachen lernen, indem man in das Land reist oder Musik hört. Viele Menschen schreiben mir, dass sie mit meinen Songs Spanisch lernen. Das finde ich echt cool!

Luna: Fällt dir etwas ein, was du als Kind mal heimlich angestellt hast?

Alvaro Soler: Ja, da war ich sieben oder acht Jahre alt. Mein Bruder und ich haben Legosteine aus dem Fenster geworfen und Leute auf der Straße erwischt. Für uns war es sehr witzig – für die Leute eher nicht. Einer hat geklingelt, und wir wurden erwischt. Unsere Eltern waren ein bisschen sauer.

Luna: Verrätst du uns deine größte Macke?

Alvaro Soler: Ich bin manchmal sehr zerstreut. Auf der Bühne ist das gut. Da passiert viel auf einmal, und ich kann dann sehr gut viele Sachen gleichzeitig machen. Aber wenn ich mich auf eine Sache konzentrieren muss, dann fällt mir das schwer, und ich bin schnell abgelenkt.

Luna: Welches Instrument würdest du gerne beherrschen?

Alvaro Soler: Ich spiele Klavier und Gitarre. Deswegen würde ich gerne Trompete oder Saxofon beherrschen. Das wäre richtig geil, bei einem Konzert eine Trompete rauszuholen, und dann mache ich ein Trompetensolo!


Alvaro Soler Der 31-Jährige wurde in Barcelona (Spanien) geboren. Kein Wunder, dass er so viele Sprachen spricht: Seine Mutter ist spanisch-belgisch, sein Vater ist Deutscher. Als Alvaro zehn Jahre alt war, zog seine Familie nach Tokio, wo er eine deutsche Schule besuchte. In den Karaoke-Bars dort stellte er fest, dass er gut singen kann. Mit 17 Jahren ging es zurück nach Barcelona. Dort studierte er Industriedesign. Sein erster Hit: „El Mismo Sol“ (2015). Auf dieses Lied wurde auch die weltberühmte Sängerin Jennifer Lopez aufmerksam. Die beiden nahmen das Lied noch einmal gemeinsam auf und drehten ein Musikvideo. Mittlerweile hat der 31-Jährige drei Alben veröffentlicht, zuletzt „Magia“ (2021). In den vergangenen beiden Staffeln von „The Voice Kids“ war er einer der Coaches. Im Kino konnte man ihn auch schon hören. Im Disney-Film „Encanto“ sprach er die Rolle des Camilo Madrigal – in der deutschen und in der italienischen Version.